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Burscheid: Fazit nach Altstadtfest mit Blick in die Zukunft / Förderzusagen

Zwei Städte, ein Sender.

Burscheid – Fazit nach Altstadtfest mit Blick in die Zukunft / Förderzusagen.

Großer Besucherzuspruch beim „Altstadtfest“ und Freude über Förderzusagen.

Aber auch sorgenvolle Blicke in die Zukunft bei „Burscheid Live“.

Gemischter könnte die Gefühlsage bei den Verantwortlichen von „Burscheid Live“ nicht sein – so herrscht einerseits große Freude über ein sehr gelungenes „7. Burscheider Altstadtfest mit Kirmes am historischen Ort“ vom 13. bis 15. Juni mit vielen Besucherinnen und Besuchern, die an allen drei Tagen bei überwiegend heißen Temperaturen ein tolles Publikum für die auftretenden Künstler, Tanzgruppen, Bands und Orchester waren, sowie verschiedene Förderzusagen vor. Andererseits ist ihr Blick in die Zukunft sorgenvoll, denn die Finanzierung von Veranstaltungen in dieser Größenordnung wird von Jahr zu Jahr schwieriger und die Mehrbelastung bei der Organisation und der Durchführung ist durch neue Anforderungen aufgrund des bei der Stadt Burscheid eingeführten zentralen Veranstaltungsmanagements groß.

Obwohl der Verein auch diesmal auf 30 finanzielle Unterstützer für das „Altstadtfest“ zählen konnte und die Auftrittsgagen beim Bühnenprogramm wie immer überaus moderat waren, ergab sich bei der Endabrechnung ein Minus von ca. 2.000 Euro. So zeigt sich inzwischen bei allen Veranstaltungen, dass die Menschen im Schnitt weniger Geld wie früher ausgeben, weil der Geldbeutel bei vielen knapper geworden ist. Dies führt zu geringeren Einnahmen bei den Standgebühren bei gleichzeitigen Preissteigerungen bei vielen Ausgabe Positionen.

„Wir möchten gerne alle seit unserer Vereinsgründung ins Leben gerufene Veranstaltungen auch weiterhin auszurichten, aber es muss für uns auch finanziell und personell machbar sein. Wir haben zwar durch Bürgermeister Dirk Runge dankenswerterweise in den letzten Jahren mehr Unterstützung als in unserer Anfangszeit erfahren, doch bei der derzeitigen Entwicklung wird dies auf Dauer nicht ausreichen. In Burscheid wird leider weiterhin verkannt, dass unser Engagement neben der Förderung des Gemeinschaftslebens und der Vielfalt auch dem Stadtmarketing dient, denn wir tragen mit den Veranstaltungen in einem erheblichen Maße dazu bei, ein positives Image von Burscheid zu schaffen“, betont der Vereinsvorsitzende Uwe Graetke, der zudem eine Förderung für kulturschaffende Vereine in Burscheid vermisst.

Im Moment ist es für „Burscheid Live“ noch keine Option, denselben Weg wie die Wirtschafts- und Werbegemeinschaft „Wir für Burscheid“ zu gehen, die in diesem Jahr kein „Kulinarisches Wochenende“, keinen Weihnachtsmarkt „Ä Tännschen – in the City“ und kein „Tannenbaumfest“ mehr ausrichten wird. „Wir haben Verständnis für die  Entscheidung von „WfB“, die wir aber auch sehr bedauern. Der gerade einmal zwei Jahre lang stattgefundene Weihnachtsmarkt war eine große Bereicherung für die Stadt und das „Kulinarische Wochenende“ war eine traditionelle Veranstaltung, die immer gut besucht war, auch wenn zuletzt kein einziger Teilnehmerstand aus Burscheid dabei war“ so Graetke.

Wie schwierig es ist, Teilnehmer aus Burscheid zu finden, sieht „Burscheid Live“ auch bei den eigenen Veranstaltungen. „Die Bereitschaft zu einer aktiven Teilnahme mit Ständen ist leider seit Corona von Jahr zu Jahr zurückgegangen,“ beklagt Graetke. Jetzt ist es nur noch ein kleiner Kreis aus Burscheid, der regelmäßig bei unseren Veranstaltungen mitmacht. Immer wieder bekommt er von angefragten Vereinen und Institutionen zu hören, dass diese zu wenig Helfer/innen für eine Beteiligung haben. Schulen und Kindergärten anzusprechen, hat er inzwischen aufgegeben, denn die Antwort ist immer dieselbe: kein Personal.

Tatkräftige Unterstützung braucht der Verein auch selbst bei den Ausrichtungen der Veranstaltungen, da die Anzahl der Aktiven im Verein viel zu klein ist. Umso erfreulicher war es nun beim „Altstadtfest“, dass der ehrenamtliche Flüchtlingshelfer Matthias Schneider und zehn von ihm betreute Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und Bangladesch tatkräftig beim Auf- und Abbau halfen.

Mut macht dem Vorsitzenden Uwe Graetke, dass der Kreis der Spender, Sponsoren und Förderer weiterhin verhältnismäßig groß ist, worin er eine Anerkennung für die unermüdliche Arbeit des Vereins sieht. In den letzten Wochen sind wieder viele Förderzusagen eingegangen – alle eingereichten Anträge wurden berücksichtigt. Mit einer 80 %-igen Förderung vom Regionalbudget Leader Bergisches Wasserland können nun ein 2-er Bungee Run für die Events sowie zwei große Sonnenschirme und zwei Zeltdächer als Wetterschutz für die Besucher angeschafft werden. Von der „Burscheid-Stiftung“ der Kreissparkasse Köln hat der Verein Fördermittel für das „Familienerlebnis 2025 in Burscheid“, das „5. Internationales Burscheid“ am 20. und 21. September 2025 und das „8. Burscheider Altstadtfest mit Kirmes am historischen Ort“ im kommenden Jahr erhalten. Des Weiteren hat sich der Verein mit seinem seit 2019 laufenden Projekt „Insektenfreundliche Umgestaltung einer gepachteten Wiese“ erfolgreich um einen Nachhaltigkeitspreis der Kreissparkasse Köln beworben. Vertreter des Vereins werden am 3. Juli in Köln einen Jurypreis in Höhe von 2.000 Euro in Empfang nehmen.

Die Stadt Burscheid fördert wiederum das „5. Internationales Burscheid“ mit Mitteln aus dem Integrationsfond und das Kommunale Integrationszentrum des Rheinisch-Bergischen Kreises beteiligt sich nun nach dem Wegfall des Programms „KOMM-AN NRW“ mit Landesmitteln aus einem anderen Fördertopf. Die Vorbereitungen für das Event, das diesmal aufgrund der Blaulicht Meile anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Burscheid erstmals im September ausgerichtet wird, laufen ebenso auf „Hochtouren“ wie für die Kinder Kirmes am 7. September beim „Schützenfest“ in Burscheid. Ausruhen ist somit für die Organisatoren auch nach dem strapaziösen „Altstadtfest“ nicht möglich.

Fotos: Uwe Graetke

 

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